Freitag, 7. Januar 2011

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Wie sich Zeiten und Gewohnheiten verändern sieht man am Besten an den Medien, die einem umgeben. Waren es vor nicht einmal zwei Jahrzehnten ausschließlich gedruckte Zeitungen bzw. Magazine und professionelle Redakteure bzw. Journalisten, von denen wir Informationen und Meinungen erfuhren, so sind die Quellen heute immer mehr die Freunde und Bekannte aus dem Facebook-, Twitter- und Email-Netzwerk. Es ist die Welt des Sozialen Webs und niemand sollte das besser Wissen als Facebook, das wesentlich zum Sozialen Web beitragen haben. Das Geschäftsmodell von Facebook basiert nachgeradezu auf Person-to-Person Communication und intermediert damit das traditionelle Medienmodell wo die Verleger als Informations- und Meinungsvermittler aufgetreten sind.

Mark Zuckerberg, Gründer von Facebook, und seine Managementkollegen sollten also wissen, dass die persönliche Glaubwürdigkeit und die Transparenz von Handlungen und Kommunikation oberstes Gebot in dieser neuen Welt sind. Und dann passiert ihnen diese verflixte Goldman Sachs Transaktion. Klar, es ist schon eine tolle Leistung für einen Unternehmer, wenn er es schafft, ein Unternehmen binnen weniger als 5 Jahre von Null auf einen Wert von rund US-$ 50 Milliarden zu entwickeln. Das war jener Wert zu dem Goldman Sachs vor wenigen Tagen eine Kapitalerhöhung von Facebook gezeichnet hat. Zunächst war verhaltener verbaler Applaus aus den Medien zu hören aber seit ein paar Stunden hat sich der Wind einigermaßen gedreht und bläst Facebook wie Mark Zuckerberg ins Gesicht. Von der Huffington Post über TechCrunch bis hin zu Open Intelligence wurde eine hitzige und sehr kritische Debatte über das Verhalten von Facebook und Goldman Sachs. Was ist passiert?

Nun, da ist zunächst einmal der Umstand, dass das „gute“ Facebook sich an die „schlechte“ Goldman Sachs verkauft hat. Das war jene Bank, die heute noch mit der letzten, noch nicht wirklich überwundenen, Finanz- und Wirtschaftskrise verbunden wird. Goldman Sachs soll vorsätzlich und im Wissen um den potenziellen Schaden über Special Purpose Vehicles (SPVs) forderungsbesicherte Wertpapiere (Asset Backed Securities) geschaffen und verkauft haben. Das Problem war, dass die mit zumeist faulen Hypothekarkrediten besicherten Wertpapiere letztlich nichts wert waren, Milliardenschaden, Bankeninsolvenzen und Rezession verursacht haben als sie 2008 platzten. Wie weit Goldman tatsächlich in irgendwelchen Machenschaften verwickelt war, das werden wir nie erfahren, weil sich Goldmann erst im Sommer 2010 mit hunderten Millionen US-Dollars von einer Anklage wegen Betrugs freigekauft hat. Im Zweifel für den Angeklagten sagt man, also tragen wir das den Goldmännern nicht länger nach.

Jetzt bauen dieselben Goldmänner rund um Facebook eine sehr fragwürdige Investitions- und Finanzierungskonstruktion. Mit Hilfe eines Special Purpose Vehicles (SPVs) haben sie die von ihnen in Facebook geführten Investoren in einer Gesellschaft zusammengefasst und versucht, daraus einen einzelnen Investor zu machen. Zumindest hat das nach den ersten Pressemeldungen so ausgesehen. Damit sollte vielleicht vermieden werden, so die Spekulationen, dass Facebook zu viele Investoren hat. Es gibt nämlich eine Vorschrift der US-amerikanischen Wertpapieraufsichtsbehörde SEC, dass jedes Unternehmen, das mehr als 500 Investoren hat seine Finanzen offenlegen muss. Kaum hatten die ersten Kritiker in der Goldman Sachs Konstruktion eine Umgehung der geltenden börsenrechtlichen Vorschriften gewittert, beeilte sich Facebook mitzuteilen, dass man jedenfalls innerhalb der gesetzlichen Frist die Finanzen offenlegen und natürlich die SEC-Regeln beachten werde. Das war leider eine ex-post-Meldung hatte sofort den Geruch einer nicht ehrlich gemeinten Schadensbegrenzung.

Die diversen Analysten in der Blogosphäre hatten auch rasch vermutet, dass mit dieser SPV-Konstruktion Goldman Sachs und deren Kunden das große Geld mit einem Börsengang machen sollten. Da Facebook noch keine Finanzdaten veröffentlicht hatte weiß die breite Öffentlichkeit nichts über mögliche Bewertungen der Aktien in der Zukunft. Sollten die Gerüchte stimmen, dass Facebook 2012 einen Gewinn von bis zu US-$ 2 Milliarden erzielen könnte, dann würde die Aktie wohl die gegenwärtige Bewertung von US-$ 50 Milliarden mehrfach übertreffen und in den Himmel gehen. Das würde den gegenwärtigen Aktionären [zu denen auch Goldman Sachs und seine Kunden gehören] großartige Gewinne bescheren. Der gesamte Ablauf in der Finanzierung des zur Zeit wohl interessantesten Unternehmens war wohl an Intransparenz und Misskommunikation nicht mehr zu überbieten.

Einzelne Kommentare erinnerten an Google, das 2004 in einem völlig transparenten Prozess seine Aktien im Rahmen einer offenen Auktion an die Aktionäre verkaufte. Google war damals der bis dahin größte Börsengang eines Webunternehmens also das was Facebook möglicherweise heute ist. Genau betrachtet gab es aber auch rund um den damals viel beachteten IPO von Google viel Kritik aber diese wurde offensichtlich vergessen.

Was aber angesichts der aktuellen Transaktion jedenfalls gezeigt wird ist, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise und vielmehr die Vertrauenskrise rund um die Banken noch länger nicht verdaut sein wird. Goldman Sacks, wie der Wall Street Primus vereinzelt auch genannt wird, spürt dies nun eben in der aktuellen Diskussion. Diese demokratische Diskussion lässt sich auch nicht durch noch so viele Werbemillionen an Verleger beeinflussen oder steuern. Das wird eine neue Erfahrung für Goldman sein. Ansonsten halten wir's mit Shakespeare: much a do about nothing!

 

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Donnerstag, 6. Januar 2011

Verlagsmodelle: 10 Meter Bücher bitte! [Buchsteuer]

Diesen Beitrag der New York Times habe ich soeben auf dem iPad über das real-time Magazin Flipboard und meinen Twitter-Netzwerkkontakt Tim O'Reilly [Visionär, Verleger und Erfinder des Begriffs Web 2.0] gefunden und witzig gefunden. Das gedruckte Buch als Design-Element für Leute mit Geschmack. Das ist zwar nicht ganz neu aber irgendwie scheint es mir eine sehr attraktive Strategie für Verleger zu sein. Angeblich macht der berühmte, auf Gebrauchtbücher spezialisierte Strands in New York mit diesen Mengen- und Volumensbestellungen von Innenarchitekten und Designern bereits rund 5 Prozent seines Umsatzes.

Nun dann, wenn gedruckte Bücher schon Luxus sind, dann sollte die Politik doch über eine Luxussteuer [Buchsteuer] nachdenken und damit auch der unsinnigen Ressourcenverwendung für den Großteil der gedruckten Bücher entgegentreten. Wer Bücher unbedingt auf totem Holz gedruckt haben will, wird ja bereit sein, etwas mehr zu bezahlen. Ist nur so eine Idee!

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Montag, 3. Januar 2011

Warum der Magazinverkauf über den iPad nicht [gut] funktioniert!?

Wir haben gestern ein Chart über den Magazinverkauf über iPad Apps im Jahr 2010 gebracht. Einfach zum Nachdenken und ohne viel Kommentar dazu [siehe Bericht]. Heute haben wir ein wenig Recherche betrieben und uns die Meinung des Marktes über die eher enttäuschenden Daten geholt. Die Antwort in aller Kürze: es liegt an den Apps!

Das Wallstreet Journal brachte gestern einen ausführlichen Artikel zum Thema der elektronischen Magazinpublikationen bzw. eines digitalen Kiosks. Offensichtlich sind die individuellen iPad Apps nicht das Gelbe vom Ei und haben teilweise durch die Verleger [Entwickler] hausgemachte Probleme. So dürfte das Subscription/Abo-Modell in den einzelnen Apps bzw. in darin abgebildeten Prozessen überhaupt nicht oder nur schlecht funktionieren. Viele Apps sind tatsächlich technisch-multimediale Spielereien unter Vernachlässigung kaufmännischer Überlegungen. Das wiederum führt dazu, dass jede einzelne Ausgabe eines Magazins bei den meisten Apps einen separaten Kaufvorgang erfordert. Damit wird wiederum der Sinn eines Subscription/Abo-Modell ad absurdum geführt, da sich der Verleger nicht darauf verlassen kann, dass der Abonnent [also derjenige, welcher die App heruntergeladen hat] tatsächlich jede Ausgabe kauft. Jede Kaufentscheidung, ja jeder Klick zuviel birgt das Risiko, dass der Käufer - aus welchen Gründen auch immer - nicht kauft [nicht klickt]. Mit den Subscriptions/Abos will man nachgeradezu diese vielen Kaufentscheidungen verhindern und auf eine einzige verdichten - den Kauf des Abos.

Betrachtet man nun das dargebrachte Chart, dann scheint einem diese Argumentation nur logisch zu sein. Es gibt natürlich auch Ausnahmen wie den englischen Economist, der das iPad-Abo mit dem Print-Abo verknüpft und die iPad-Ausgabe jede Woche automatisch an das iPad zustellt [siehe interessante Apps Rezension von The Guardian]. Das Subscription/Abo-Modell wäre rein technisch gesehen einfach über den iTunes Store zu lösen aber darüber wiederum wollen die Verleger aus strategischen Überlegungen nicht verkaufen. Einerseits verlieren sie damit den direkten Bezug zu den Lesern [Abonnenten] und andererseits verlangt Apple eine Vermittlungsprovision von 30 Prozent. Sie würden in eine Abhängigkeit von Apple geraten, so ihre Befürchtungen. Die Musikindustrie hat die diesbezügliche Dominanz von Apple schon vor Jahren zu spüren bekommen wobei dort die Abo-Modelle nicht annähernd jene Bedeutung haben wie in der Medienbranche im Allgemeinen und im Magazinsegment im Besonderen.

Die enttäuschte Erwartungshaltung der Verleger bei Apple's iPad versucht sich nun Google zu Nutze zu machen. Nach der Errichtung des Google eBookstores soll es auch einen eNewsstand geben über den die Verleger ihre Magazine verkaufen können. Google soll dabei laut Wallstreet Journal den Verlegern geringere Provisionen abverlangen als Apple. Apple wiederum versucht, den iTunes Store besser an die Bedürfnisse der Verleger im Magazinbereich anzupassen, um zu verhindern, dass hier ein Exodus zu Google stattfindet. Spätestens mit dem iPad 2 will man seitens Apple diesbezüglich mit neuen Funktionen und einem neuen Angebot an die Konsumenten treten. Das erfordert bereits im Vorfeld eine Einigung mit den Verlegern und diese sind offensichtlich nach den enttäuschenden Ergebnissen nicht mehr ganz so euphorisch und Apple- bzw. iPad-minded.

Wir dürfen uns also auch im eMagazin-Segment auf ein spannendes 2011 freuen und hoffen im Sinne eines funktionierenden Marktes, dass Google es schafft, Apple etwas Mitbewerb entgegensetzen zu können. 

 

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Wir haben vor kurzem über die Spekulationsblase im Bereich der neuen Medienunternehmen wie Facebook, Twitter & Co geschrieben [siehe hier Bericht]. Konkreter Aufhänger des damaligen Berichtes war der Umstand, dass die Aktien des noch nicht an der Börse notierten Unternehmens Facebook am Sekundärmarkt mit einem Kurs gehandelt wurden, der das Unternehmen auf insgesamt US-$ 50 Milliarden bewertete. 

Vor wenigen Minuten haben wir über TechCrunch erfahren, dass Facebook bei der, über den Branchenprimus Goldman Sachs durchgeführten Finanzierungsrunde tatsächlich mit US-$ 50 Milliarden bewertet wurde. Damit steigt das "neue" Medienunternehmen Facebook in den Pantheon der WebUnternehmen auf, wie dies TechCrunch sehr schön formulierte. Damit Facebook mehr wert als Yahoo und eBay und nur mehr ein paar Milliarden weniger wert als Amazon. Das bemerkenswerte daran: mit einem geschätzten Umsatz 2010 von US-$ 2 Milliarden wäre das ein unglaubliches Umsatz-Multiple von 25. Zum Vergleich: DAS WebUnternehmen schlechthin - Google - hat ein Umsatz-Multiple von 9.

Es wird bereits spekuliert, dass Facebook das größte IPO hinlegen könnte, das die Technologie- und Medienbranche jemals gesehen hat. Das 1998 gegründete Google hatte bei seinem IPO im Jahr 2004 nur knapp die Hälfte der Bewertung von Facebook. Ich kann nur sagen: beeindruckend bis beängstigend.

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Sonntag, 2. Januar 2011

eBooks Save The World oder verändern sie zumindest

Nun gut, das war's! Das Jahr 2010 ist vorbei und damit wahrscheinlich jenes Jahr, in dem sich das elektronische Papier [ePaper] endgültig am bedruckten Ahnen vorbeigeschoben hat. Es ist kaum zu glauben, aber noch vor einem Jahr hat es weder einen iPad von Apple gegeben, noch ein eBookstore und natürlich auch keine Amazon Kindle App für den iPad. Jetzt gibt es das alles und noch viel mehr: Google hat gerade noch rechtzeitig vor dem Jahreswechsel den Google eBookstore online gestellt [zumindest in den USA], die junge eBook Publikations- und Distributionsplattform Smashwords wächst und wächst und wächst und ... Ende 2010 hatten Autoren und Verlage mehr als 1,2 Milliarden Wörter über Smashwords publiziert.

Amazon hat uns wissen lassen, dass der Kindle 3 das erfolgreichste, von Amazon verkaufte Produkt aller Zeiten ist und diesbezüglich sogar Harry Potter überholt hat. Kurz vor Weihnachten musste Amazon sogar erklären, dass der Kindle 3 ausverkauft war. Aber auch auf dem iPad war die Kindle Plattform ein Renner: die Kindle App für den iPad nimmt Platz 9 der am meisten heruntergeladenen Apps ein [siehe Bericht von Business Insider].

Die mit dem iPad von Apple geschaffenen Tablet's bringen gemeinsam mit der neuen Generation an eBook Readern wie den Kindle 3 viele Millionen Leser an die eBooks heran. Es wird allgemein geschätzt, dass Apple bis Ende 2010 rund 7,5 Millionen iPads und Amazon rund 8 Millionen eBook Reader verkauft haben [siehe auch unsere kleine Wettbewerbsanalyse]. Dieser im letzten Jahr aufgenommene Schwung wird sich wohl 2011 und in den Folgejahren noch signifikant verstärken. Je mehr die Menschen eBooks lesen, desto mehr werden sie die Vorteile dieses neuen Formats bzw. dieser neuen Form des Lesens erkennen. Vor allem für Text- und Taschenbücher aber auch für alle Arten des sozialen Lesens, ein neuer Begriff, der im Jahr 2011 seine erste Definition erfahren und einer der großen Trends werden wird. 

Das soziale Lesen ermöglich den Lesern, sich jederzeit aus ihrer Lesetätigkeit heraus mit Freunden bzw. anderen Lesern über Facebook, Twitter etc. auszutauschen. Da fallen einem sofort Anwendungsgebiete wie Reise- und Restaurantführer ein, die geradezu nach einem Austausch mit anderen schreien bzw. wo über real-time Updates die letzten Bewertungen in das gerade gelesene Buch einfließen können. Ähnlich wie freiwillig arbeitende Menschen aus Wikipedia die weltweit größte Enzyklopädie mit einer unglaublichen Wissensbreite und Aktualität gemacht und damit die Experten der Britannica im letzten Jahrzehnt abgelöst haben können die Menschen in Facebook, Twitter, Yelp und Foursquare bessere Führer machen. Mittels Apps mobiles Publizieren und Bewerten bereits heute praktiziert aber es fehlen weitgehend noch geeignete eBook-Formate, um daraus les- und nutzbare Werke zu machen. 

Es wird schon aus der Erklärung klar, dass damit die Geschlossenheit, relative Statik und Linearität des gedruckten Buchformates einem offenen, dynamischen und kontextuellen Format weichen wird. In vielen Fällen zeigt sich die Überlegenheit des eBooks bereits heute. Vor allem aus der USA kommen die Berichte der ersten Verlage über die Erfolge der eBooks im Bereich der Text- und Fachbücher [siehe beispielsweise O'Reilly Verlag]. Wir brauchen keine Kristallkugel, um zu erkennen, dass uns das Jahr 2011 neue Anwendungen rund um das eBook und das Soziale Lesen bringen wird. Bisher verstehen wir diese Möglichkeiten erst im Ansatz, erst im Gehen kommen die Ideen und mit den vielen Millionen mobilen eBook Lesegeräte, die 2010 verkauft wurden werden wir 2011 ein gutes Stück weiterkommen auf der Erfahrungskurve. 

Es gibt allseits aller Diskussion um Print oder Elektronik auch einen handfesten ökologischen Zwang zur Ablöse der gedruckten Bücher durch eBooks: die ansteigende Bevölkerung. National Geographic berichtet, dass 2011 knapp 7 Milliarden Menschen die Erde bevölkern werden und diese Zahl bis 2045 auf 9 Milliarden steigt. Diese Anzahl von Menschen erfordert einen neuen Umgang mit den natürlichen Ressourcen unseres Planeten. Sollten wir es ernst nehmen mit der Wissensgesellschaft, dann werden alle Bäume und Energiereserven dieses Planeten nicht ausreichen, um das Wissen in gedruckter Form zu verteilen bzw. zu entwickeln. Holz, Wasser und Energie sind knappe Rohstoffe, die wir dort, wo es möglich ist, durch ökologisch nachhaltigere Alternativen ersetzen sollten. eBooks stellen eine derartige Alternative für die "neue" Wissensgesellschaft dar. 

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Magazinverkauf über das iPad [Chart 2010]

Wir dürfen euch nachfolgend ein interessantes Chart präsentieren, das zum Nachdenken anregt. Demgemäß schlägt sich der Hype bzw. schlagen sich die millionenfach verkauften iPads derzeit noch nicht auf die Verkaufsziffern der Magazine durch. Nach dem Rummel um die WIRED-Einführung Im Mai/Juni 2010 flachten bei WIRED & Co die Verkaufszahlen über iPad Apps offensichtlich ab und stagnieren.

 

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Content & Crowdsourcing: Wie sich Wikipedia erfolgreich finanziert [werbefrei ]

[[posterous-content:kvCqsyFfcxsjeCvDyhHC]]Wer in den letzten Wochen bei Wikipedia nachgeschlagen hat, der ist am Spendenaufruf des Wikipedia-Gründers Jimmy Wales nicht vorbeigekommen. Wikipedia, der Tempel des Geistes [Zitat Jimmy Wales] braucht Geld, um die größte kollaborativ entwickelte Wissensbasis der Welt betreiben und weiterführen zu können. Dabei will Wikipedia aber nicht den üblichen Weg über Werbefinanzierung einschlagen, sondern im Gegenteil "werbefrei" bleiben.

Wir zitieren Jimmy an dieser Stelle: 

"Kommerz ist in Ordnung, Werbung ist nicht böse – aber sie gehört nicht hierher, nicht in die Wikipedia.

 

Wikipedia ist etwas Besonderes. Sie ist wie eine Bibliothek oder ein öffentlicher Park. Sie ist wie ein Tempel für den Geist. Sie ist ein Ort, den wir alle aufsuchen können, um zu denken, zu lernen, und unser Wissen mit anderen zu teilen. Wikipedia ist ein einzigartiges Projekt, das erste seiner Art in der Geschichte der Menschheit. Sie ist ein gemeinnütziges Projekt, um jedem einzelnen Menschen auf diesem Planeten eine freie Enzyklopädie zur Verfügung zu stellen.

Jedem einzelnen Menschen.

Wenn jeder der 400 Millionen Wikipedia-Nutzer einen Euro spenden würde, hätten wir mehr als zwanzigmal so viel Geld als wir benötigen. Wir sind eine kleine Organisation, und ich habe die letzten Jahre hart gearbeitet, um uns schlank und effizient zu halten. Wir erfüllen unsere Aufgabe, Verschwendung überlassen wir anderen."

Konkret wollte die Wikimedia Foundation, welche die Plattform Wikipedia betreibt, insgesamt US-$ 16 Millionen aufstellen. Das ist mehr als doppelt so viel wie die US-$ 7,5 Millionen, die Wikipedia im Jahr 2009 von kleinen Investoren erhalten hat. Tatsächlich konnten die US-$ 16 Millionen von Jimmy Wales und Wikipedia in der Rekordzeit von knapp 6 Wochen aufgestellt werden. Mehr als 500.000 Investoren spendeten im Schnitt mehr als US-$ 30 pro Kopf und konnten Wikipedia damit werbefrei halten, wie ReadWriteWeb gestern berichtete [siehe Bericht]. Damit ist Wikipedia die einzige der Top-10 WebSeiten, die ohne Werbegeld auskommt und auskommen will.

Wikipedia zeigt, dass im neuen Web 2.0 neben dem werbefinanzierten Ansätzen auch spendenfinanzierte Modelle für Content-Produzenten und Aggregatoren und das so genannte Crowd Sourcing funktionieren. Letztlich stammen die Inhalte von Wikipedia von freiwillig arbeitenden Autoren, die ihr Wissen über Wikipedia zur Verfügung stellen, teilen und erweitern. Wahrscheinlich muss man jetzt dem befeuerten Optimismus entgegenhalten, dass Crowd Sourcing von weniger prominenten Seiten viel schwieriger umsetzen ist. Aber trotzdem...

 

Gratulation an Jimmy & Team!

 

 

 

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