Dienstag, 15. Juni 2010

Die wundersame Vermehrung der Bücher

An alle Kollegen der Buchbranche:
 
Das angesichts des Webs oftmals totgesagte Buch kann mit beeindruckenden Daten aufwarten, die beweisen, dass das Buch noch niemals so lebendig war, wie heute im elektronischen Zeitalter des Webs. Hier ein paar Daten des US-amerikanischen ISBN-Verwalters Bowker, die wir auf dem "Tools of Change for Publishing (TOC)" Blog des O'Reilly-Verlages gefunden haben:
  • Die Anzahl der von Verlagen publizierten Bücher in den USA ist von 215.000 Stück im Jahr 2002 auf 288.000 Stück im Jahr 2009 gestiegen. Das ist zwar schon bemerkenswert aber nichts gegen die nun folgenden Daten.
  • Die Anzahl der alternativ publizierten Bücher (dazu zählt Bowker Print-on-Demand und Eigenverlag) ist von knap 32.600 Stück auf über 764.000 (!) gestiegen
  • in Summe wurden also 2002 knapp 247.600 Bücher in den USA verlegt und 2009 bereits deutlich mehr als eine Million. Das ergibt 2009 rund 4 mal soviel Bücher wie 7 Jahre zuvor! 
Das Web hat also den Büchern gut getan. Zumindest auf der Seite der Autoren. Die Blogs und Social Media-Plattformen wie Facebook veranlassen offensichtlich immer mehr Autoren dazu, ein Buch zu verlegen. Der Mega-Trend "eBook" wird wohl zu einer weiteren Steigerung der publizierten Bücher beitragen, da damit auch die Produktionskosten in Form von Druck und Logistik wegfallen.
 
Die Aufgabenstellung besteht für die Autoren und Verleger heute noch mehr als 2002 darin, seinem Buch bzw. seinem Werk Gehör zu verschaffen. Und das ist ohne die neuen Medien wie Blogs, Social Media-Plattformen etc nicht mehr möglich. Der Verfasser des Artikels auf TOC schreibt diesbezüglich den Möglichkeiten des Hypertexts bzw. der Hyperlinks die entsprechende Kraft zur viralen Verbreitung von Büchern zu, also Empfehlungen von Büchern über Twitter, Facebook und Blogs in Form von Links.
 
Wohin diese Reise geht wissen wir nicht aber eines steht fest: das Web hat die Bücher nicht tot gemacht, sondern sie im Gegenteil belebt und gleichzeitig verändert. Und jetzt sind alle Kollegen aus dem Buchbereich aufgerufen, darüber nachzudenken, was man daraus machen kann....

Posted via email from Notizen aus der MedienFabrik

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen